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Update: Der kleine Unterschied zwischen „Bitcoin Bundesverband“, BTCBV, und „Bundesverband Bitcoin e.V.“

a bitcoin sitting on top of a gold barPhoto by Kanchanara
  • Neugegründete Interessenvertretung BTCBV sieht sich einem überfüllten Feld von Krypto-Organisationen gegenüber
  • 50 Gründungsmitglieder im Bundestag anwesend, darunter der unabhängige Abgeordnete Cotar
  • Nur eine neue Version der konkurrierenden „Volksfronten“, wie sie in Life of Brian persifliert werden?

Thu Sep 26 2024 – 16:44:40 UTC – Der Bitcoin Bundesverband (BTCBV) hat sich offiziell gegründet und ist damit die neueste Stimme in der zunehmend überfüllten deutschen Bitcoin-Landschaft.

Die neue Führung von BTCBV versprach sofort, Bitcoin-Unternehmen zu einem Faktor in der deutschen Bundes- und Landesgesetzgebung zu machen. Diese Mission wurde von Joana Cotar, einer inzwischen unabhängigen Bundestagsabgeordneten und Bitcoin-Aktivistin aus ihrem Wahlkreis in Frankfurt, Deutschland, unterstützt.

Selbst wenn man der deutschen Sprache mächtig ist, kann man den Namen des BTCBV leicht mit etablierten Organisationen wie dem Blockchain Bundesverband und sogar dem Bundesverband Bitcoin e.V. verwechseln, einem deutschen Verein, der zuletzt nicht so besonders aktiv schien. Dies macht es für durchschnittliche Beobachter ohnehin schwierig, die eine Gruppe von der anderen zu unterscheiden.

Klingonisch für Bitcoiner?

Als Beweis dafür, wie ernst es BTCBV mit seiner Sache ist, fügten sie die Gruppe hinzu, die sich bei „Bitcoin Blockheight 862968“ gebildet hat, was Bitcoin-Klingonisch für „irgendwann an einem regnerischen Berliner Nachmittag letzten Donnerstag“ ist.

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Warum sollte man BTCBV ernst nehmen?

In einem Deutschland, in dem Blockchain- und Kryptowährungsverbände fast so schnell aus dem Boden schießen wie Tech-Start-ups, stellt sich die Frage, was die neue BTCBV auszeichnet.

Wie bei Life of Brian?

Für viele erinnert dieser Wildwuchs an Kryptoverbänden an das in Life of Brian persiflierte Durcheinander mit seinen sich überschneidenden und konkurrierenden „Volksfronten“. Die deutsche Bitcoin-Szene – einzigartig leidenschaftlich und zersplittert in Europas größter Volkswirtschaft – ist da keine Ausnahme. Mit unterschiedlichen Zielen und Strategien konkurrieren diese Verbände oft um Einfluss, was die ohnehin schon komplizierte Regulierungsdiskussion noch komplexer macht.

Wer sind die New Kids on the Block?

Mit 50 Gründungsmitgliedern, die im Bundestag anwesend sind, und 22, die online beitreten, behauptet der Verband, dass er den rechtlichen und regulatorischen Rahmen für Bitcoin-Unternehmen in Deutschland und der Europäischen Union stärken wird.

Führung und Ziele

„Bislang wurden Bitcoin-Unternehmen im Gesetzgebungsverfahren nicht umfassend berücksichtigt, aber das werden wir ändern.“ BTCBV-Vorsitzender Philipp J.A. Hartmannsgruber.

Der neu gegründete BTCBV unter dem Vorsitz von Philipp J.A. Hartmannsgruber hat sich zum Ziel gesetzt, die Vertretung der Bitcoin-Branche in der deutschen und europäischen Politik zu zentralisieren. Hartmannsgruber formulierte die Mission des Verbandes sehr ambitioniert.

Im Vorstand des Vereins finden sich auch prominente Namen wie der stellvertretende Vorsitzende Daniel Wingen und der Finanzvorstand Matthias Steger. Weitere Vorstandsmitglieder sind Evelyn Brock, Jens Leinert, Dr. Mathias Linkerhand und Lars Eichhorst.

Wachsender Machtkampf in der Bitcoin-Branche

Die Gründungsmitglieder repräsentieren einen Querschnitt durch die Bitcoin-Branche, darunter Unternehmen wie Coinfinity, Munich International Mining und 21bitcoin. Einzelpersonen wie der ehemalige AfD-Bundestagsabgeordnete Cotar oder Alex von Frankenberg traten als nicht stimmberechtigte Mitglieder bei und unterstrichen damit ihre Entschlossenheit, Bitcoin weiter in die politische Mainstream-Debatte zu bringen.

Cotar brachte das Thema zuvor in die Diskussionen des Bundestagsausschusses ein und forderte eine offenere regulatorische Haltung gegenüber Bitcoin. Während Deutschland über die Zukunft seiner digitalen Währungslandschaft debattiert, signalisiert die Gründung der BTCBV einen Vorstoß, um Bitcoin-freundlichen Unternehmen eine lautere Stimme in diesem laufenden Kampf zu geben.

Navigieren durch ein komplexes Ökosystem

Das Auftauchen des Bitcoin Bundesverbands fügt sich in ein bereits komplexes Ökosystem von Interessengruppen ein, die alle um Einfluss bei der Gestaltung der Zukunft von Kryptowährungen in Deutschland wetteifern. Für Unternehmen, die in diesem Bereich tätig sind, wird es immer schwieriger zu entscheiden, welche Organisation ihre Interessen am besten vertritt. Mit Gruppen wie dem Blockchain Bundesverband und dem Bundesverband Bitcoin e.V., die sich bereits etabliert haben, bleibt abzuwarten, ob der BTCBV eine bedeutende Rolle spielen oder einfach nur den Lärm verstärken wird.

Die deutsche Bitcoin-Szene wächst weiter, aber mit der Bildung weiterer Verbände besteht die Gefahr, dass der Einfluss einer einzelnen Gruppe verwässert wird. Für Unternehmen, Investoren und Politiker könnte die Navigation durch dieses Labyrinth von Organisationen genauso schwierig werden wie das Verständnis von Bitcoin selbst.

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ByLisa Luckas

Lisa Luckas is a Sr. Business News Editor at Nobot.News.

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